«Bewegte Berufsfindung» Kaufmännische Lehre, Studium Soziale Arbeit, Berufsbeistand in einem Zweckverband im Kanton Zürich.
Eigentlich wollte ich mal Lehrer werden. Doch bei der Semi-Aufnahmeprüfung fiel ich durch; in Mathe knapp, Musik, Musiklehre mit Totalversagen, was seinerzeit recht hoch gewichtet wurde. Darauf machte ich das «Handelt» an der Kantonsschule. Anschliessend gings mit einem 2-jährigen Bankpraktikum weiter, danach an die HWV. Schon im 3. Semester merkte ich, dass mich betriebs- und volkswirtschaftliche Themen zwar interessieren, aber irgendwas fehlte. Und auch zeigte sich eine gewisse Schwäche in den «Zahlenfächern»… Im Studentenheim, in dem ich wohnte, lebten auch Absolventen der Soz. Und so kam ich auf den Geschmack und stieg nach dem vierten Semester, in welchem kaum mehr Engagement von meiner Seite zu spüren war, um. Die HFS – damals noch keine Fachhochschule – durchlief ich dann, auch dank der Praktika – ohne «Gegenwind». Nach dem Abschluss – es war im Jahr 1980 – bewarb ich mich um eine Stelle auf einer Amtsvormundschaft, wie dies damals noch hiess. Ich dachte, so 2 – 3 Jahre zu bleiben und mich mit der dort erworbenen Erfahrung in andere Felder der Sozialarbeit zu bewegen. Aber ich bewegte mich nicht. Nächstens gehe ich, etwas frühzeitig zwar, in den Ruhestand. Beinahe 37 Jahre war ich Amtsvormund, respektive Berufsbeistand. Den Übergang vom alten Vormundschaftsrecht zum KESR durfte ich noch miterleben, kam noch einigermassen mit, fühle mich aber – mit meiner eher hemdsärmligen Arbeitsweise – als etwas aus der Zeit gefallen. Doch habe ich es nie bereut, diese «Branche» und die gesetzliche Sozialarbeit gewählt zu haben, auch wenn mein beruflicher Lebenslauf von Auf und Ab – auch was die Hierarchiestufen oder die psychische Fitness betrifft – geprägt ist. Und eines noch: Ich habe verdammt viel von meinen Klientinnen und Klienten lernen dürfen!